Mittwoch, 15. Juli 2015

Piz Palü 3900 m

11. + 12. Juli 2015





Gegen 10:30 Uhr trafen Oliver, Carina und ich uns am Zürich HB und fuhren zusammen ins Engadin auf die Diavolezza (2978 m). Wir bezogen unser 6-er Zimmer und stärkten uns ein wenig mit einem kühlen Getränk sowie Kuchen. Anschliessend machten wir eine kleine Wanderung auf den Munt Pers (3207 m). Die Aussicht war traumhaft und wir blieben sicher eine Stunde hier oben. Nach dem Abstieg zurück zum Berghaus waren auch Ueli, Sarah und Melanie auf der Diavolezza angekommen. Wir genossen ein 4-Gänge-Menü und vor dem Schlafengehen noch eine Marille auf der Terrasse.
Sonntag Morgen klingelte der Wecker um 3:30 Uhr und nach einem aussergewöhnlichen Frühstück gingen wir um 4:40 Uhr los. Auf Pfadspuren wanderten wir erst westlich unter dem Sass Queder, dann östlich unter dem Piz Trovat durch und erreichten die Fuorcla Trovat. Auf Moränenschutt ging es hinunter auf den Persgletscher. Hier zogen wir unsere Steigeisen an und bildeten zwei Dreier-Seilschaften. Meine bestand aus Oliver, Carina und mir. Durch teils gewaltige Gletscherabbrüche und Spalten gelangten wir auf die Schulter im Ostgrat. Entlang des Grates stiegen wir weiter auf den Ostgipfel des Piz Palü (3882 m). Wunderbar diese Aussicht! Nach einer kurzen Pause gingen wir weiter über den schmalen Schneegrat auf den Haupt-Gipfel (3900 m). Hier machten wir eine längere Pause und warteten auf unsere zweite Seilschaft. Auf dem weiteren Übergang zum West-Gipfel (Piz Spinas 3823 m) kehrten Ueli, Sarah und Melanie um und wir drei gingen alleine weiter. Vom Piz Spinas aus kletterten wir auf dem Felsgrat bis zur Fuorcla Bellavista, wo wir noch eine kurze Pause machten. Nach einem kurzen Abstieg über den Gletscher gelangten wir zur Fortezza und zur ersten Abseilstelle. Insgesamt seilten wir 6x ab, wodurch wir noch einiges an Zeit verloren. Anschliessend ging es recht zügig über die Isla Persa Richtung Morteratschgletscher. Wir suchten eine geeignete Stelle um auf den Gletscher hinunter zu steigen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Überall waren die Abhänge steil und brüchig. Als wir schlussendlich unten am Gletscherrand standen, beschlossen wir zur Bovalhütte aufzusteigen und dort eine weitere Nacht zu verbringen. Über den spaltenreichen Morteratschgletscher gelangten wir schliesslich auf der anderen Seite zur Hütte. Wir waren nun seit 16,5 Stunden unterwegs und genossen das Panaché. Die Hüttenwarte waren super und bereiteten uns noch Rösti mit Spiegeleiern zu.
Um 6 Uhr Montag Morgen klingelte der Wecker und nach dem Frühstück stiegen wir in 1 1/4 Stunden ab nach Morteratsch, von wo wir zurück nach Zürich reisten.
Eine tolle Tour, ein super Team als Seilschaft und eine eindrückliche Landschaft!

















Dienstag, 7. Juli 2015

Vrenelisgärtli 2904 m

04. + 05. Juli 2015

Unsere SAC Uto Gruppe startete Samstag Nachmittag bei brütender Hitze in Schwanden den Aufstieg auf die Guppenalp. Über Schwändi, Guppen Unterstafel und über Mittler Guppen nach Oberstafel (1658 m). Auf der Alp genossen wir Apfelmost und die wunderbare Aussicht. Ausserdem versuchten wir schon die Route über den Guppengrat in der uns vorliegenden Wand zu identifizieren.
Sonntag Morgen starteten wir pünktlich um 6 Uhr. Anfangs führte ein deutlicher Weg hinauf nach Heuberg, weiter über den Mittelstock durch steiles teilweise brüchiges Gelände gelangten wir bis zum markanten Turm unter der Chanzle. Über schwach sichtbare Spuren stiegen wir weiter auf über Gras und Fels und schon bald sahen wir den Guppengrat. Nun ging es über ein Firnfeld in Richtung Chanzle, die wir rechts durch das Couloir bestiegen. Ein kurzer Schreckmoment als ein Teilnehmer den steilen Aufschwung nicht schaffte und in die Schrundspalte fiel. Wir konnten ihn aber relativ einfach wieder rausholen und zogen dann sicherheitshalber die Steigeisen für das Couloir an. Oben angekommen standen wir vor dem eigentlichen Guppengrat. In einfacher Kletterei ging es die letzten 300 Hm auf den Gipfel. Was für eine Rundsicht! Und wir waren ganz alleine auf dem Gipfel, was daran lag, dass wir durch einige Pausen bei der Hitze erst nach dem Mittag oben waren. Nach einer kurzen Pause stiegen wir über einen Felsgrat hinunter zum Verbindungsgrat und über den mit Ketten gesicherten Übergang zum Schwandergrat. Über den Glärnischfirn gelangten wir zügig zur Glärnischhütte (1990 m), wo wir nochmal unsere Trinkflaschen auffüllten. Auf dem Wanderweg ging es hinunter nach Chäseren (1219 m), von wo uns glücklicherweise ein Alpentaxi bis nach Vorauen (850 m) am Klöntalersee brachte. 
Eine eindrückliche Tour mit gigantischen Tiefblicken, die keinen Fehltritt erlaubt.












Mittwoch, 24. Juni 2015

Piz Quattervals 3164 m

20. + 21. Juni 2015


Nach einer Übernachtung in Zernez ging es am Samstag kurz mit dem Zug nach S-chanf. Von dort aus wanderten Uwe und ich los in Richtung Nationalpark. Zuerst auf einem Strässchen, vorbei an der Parkhütte Varusch und Alp Purcher ins Val Müschauns. Unten fing es etwas an zu regnen, der ab ca. 2200 m in Schnee überging. Je höher wir kamen umso winterlicher wurde es. Ca. 150 Hm unterhalb des Passes hatten wir gar ein kurzes Whiteout, mit Karte und Höhenmesser gelangten wir aber schon bald auf den Pass "Fuorcla Val Sassa" (2857 m). Auf der anderen Seite wanderten oder besser rutschten wir im Schnee hinunter ins Val Sassa. Eine wunderschöne ursprüngliche Landschaft. Am Nachmittag kamen wir in der Chamanna Cluozza (1882 m) an. Die Hütte ist wirklich toll, die Gastfreundlichkeit sensationell.
Sonntag Morgen starteten wir um 6:30 Uhr zuerst kurz auf dem Wanderweg zur Fuorcla Val Sassa, bis nach etwa 500 m der Ova da Cluozza überschritten wird und wir ins Valletta abbogen. Über Pfadspuren und mit Felsen durchsetzten Gras- und Schutthalden gelangten wir über die erste Steilstufe (ca. 2400 m). Die Pfadspuren verlieren sich nun im Geröll und wir folgten den Steinmännchen. Nach einem markanten Steinblock war der Weg gänzlich von Schnee bedeckt. Ein paar Meter weiter musste Uwe abbrechen. Ich ging mit 4 Leuten vom Sac Davos weiter die steile Gipfelflanke im tiefen Schnee und über den breiten Nordostgrat auf den Gipfel des Piz Quattervals (3164 m). Aussicht hatten wir leider keine, aber die Bedingungen waren durch den Schnee top, auch wenn man einige Male teilweise hüfttief einsank. Auf dem gleichen Weg gingen wir in knapp zwei Stunden wieder zurück zur Hütte. Nach einer Trinkpause mit vom Hüttenteam selbstgemachten Eistee wanderten wir wieder hinunter nach Zernez.
Eine tolle Tour, wenn auch die Wetteraussichten nicht ganz das gehalten haben, was sie versprochen hatten.














Montag, 20. April 2015

Flüela Wisshorn 3085 m

19. April 2015


















Startpunkt der heutigen Tour war Tschuggen an der Flüelapassstrasse. Bei eisigem Wind und knackigen Temperaturen starteten Oliver und ich gegen 7:20 Uhr die ersten 150 Hm zu Fuss auf der Passstrasse. Wir schnallten die Ski an und gelangten über einen ersten Steilhang in etwas flacheres Gelände bevor wir das Grosse Plateau auf ca. 2600 m erreichten. Zuhinterst im Täli stiegen wir die letzten 100 Hm zur Winterlücke (2787 m) auf. Eine kurze Querung auf den Jörigletscher zum Skidepot auf ca. 2941 m. Zu Fuss und mit Pickel gelangten wir über den Nordost-Grat auf den Gipfel. Ein Traumpanorama erwartete uns! Nach einer guten halben Stunde Pause legten wir die Steigeisen an und stiegen auf derselben Route wieder ab zum Skidepot. Von hier fuhren wir über den Jörigletscher bis an das südliche Ufer des Jörisees (ca. 2490 m) ab bei Traumverhältnissen! Wir fellten nochmals an und stiegen wieder auf in die kleine Gratlücke auf 2771 m. Durch das Müllersch Tälli genossen wir eine super Firnabfahrt zurück zur Passstrasse und bis nach Tschuggen direkt zum Auto. Eine absolute Traumtour bei den besten Schneebedingungen der Saison!